Leichtathletik: Für Hürdenspezialist Joshua Abuaku steht nach DM-Bronze der Urlaub an
von Geronimo Köllner WAZ/NRZ
Das Foto – (c) Josef Ziegenfuß – zeigt Joshua Abuaku im Jahr 2017.
„Das Wetter hab ich mir nicht ausgesucht. Aber es war nicht so schlimm wie die Tage davor“, lacht Joshua Abuaku. Der Oberhausener Hürdenspezialist war bei den Deutschen Meisterschaften der Leichtathletik in Braunschweig kurz vorher trotz der glühenden Bahn über die 400 Meter sehr ordentliche 50,50 Sekunden gelaufen. Damit lief der Sportler von Eintracht Frankfurt auf Platz drei hinter Emil Agyekum (49,78; Berlin) und Constantin Preis (49,57; Sindelfingen).
„Eine Medaille war das Mindestziel. Ich bin jetzt nicht völlig unzufrieden, aber auch nicht völlig zufrieden“, wertet Abuaku seine Leistung im Finale. Dabei ist aber auch klar, die DM war keine wie sonst. Die Vorbereitung wurde zu Zeiten des Lockdowns gestört und das Stadion sorgte auch ohne Zuschauer dafür, dass allen ordentlich eingeheizt wurde.
Ungewöhnliche Situation
„Ich glaube nicht, dass es die Leistung schlechter gemacht hat, aber das Stadion ist eigentlich ein tolles Leichtathletikstadion“, beschreibt Abuaku die ungewöhnliche Situation ohne Publikum. Musik wurde zwar immer wieder eingespielt, doch die fehlende Unterstützung von den Rängen konnte das natürlich nicht ersetzen.
Viele verzichteten bereits im Voraus auf die Teilnahme, für Abuaku keine Option: „So ganz ohne Wettkampf wollten wir nicht durch den Sommer gehen, daher hatten wir uns die Deutsche als Ziel gesetzt.“
Bereits im Halbfinale war er deshalb motiviert, direkt eine gute Zeit abzuliefern. In seinem Halbfinallauf wurde er mit 51,34 Sekunden denkbar knapp hinter Agyekum (51,32) Zweiter. Den späteren Sieger Preis ließ er da virtuell hinter sich, im zweiten Halbfinale lief dieser nämlich mit 51,99 Sekunden ein. „Ich habe auch ein bisschen was ausprobiert. Hinten raus hat es dann nicht ganz gereicht.“ Der Oberhausener gab in Braunschweig insbesondere vom Start weg sofort Gas.
Im Finale gelang dann auch Abuaku noch eine Leistungssteigerung. Seinen beiden Widersachern allerdings auch, insbesondere Preis erwischte einen guten Lauf und kam seiner persönlichen Bestzeit zumindest näher. Abuaku blieb rund eine Sekunde hinter seiner Bestzeit, weiß aber auch: „Es hat dieses Jahr ein bisschen was gefehlt. Ich hätte gerne Gold oder Silber geholt, aber ich wusste, dass es schwer werden würde.“
Jetzt ist für ihn diese Woche noch regeneratives Laufen – morgens vor der Mittagshitze – angesagt, ehe dann der Sommerurlaub ansteht – kein Trainingslager sondern Camping.