Gleich zweimal konnte im Oberhausener Turnverein angestoßen werden: Die Damen der Gruppe um Übungsleiterin Suse Wiedemann treffen sich seit 50 Jahren zum Sport und die Damen und Herren der Hobbyfußballer kicken ebenfalls seit 50 Jahren gemeinsam auf dem Rasen.
Im Juni kam die Fußballgruppe auf dem OTV-Rasenplatz zusammen, wo zum Auftakt die aktuell Aktiven ein Spiel ablieferten, das mehr als 20 Ehemalige, überwiegend älter als 70 Jahre, interessiert verfolgten. Die Vereinswirtin versorgte alle Spieler und Zuschauer mit ihren Familien mit Getränken und Speisen, die Ex-Kicker und Noch-Kicker schwelgten in Erinnerungen an unvergessliche Erlebnisse wie z. B. gemeinsame Reisen und sportliche Erfolge.
Nach der Feier und den Rückblicken nahmen die Fußballer die Zukunft in den Blick: Sie suchen Nachwuchs.
Die Truppe ist bunt gemischt und so soll es auch bleiben: Die Jüngsten sind 18, die Ältesten 85, egal ob männlich, weiblich oder auch divers. Das Spiel ist als Hobby zu betrachten – heißt, der Spaß dabei ist wichtiger als das Gewinnen. Das bedeutet auch, mal über die Unzulänglichkeiten der MitspielerInnen lachen zu können, ohne sie auszulachen und zu akzeptieren, dass Regeln mal so und mal so ausgelegt werden. Der Kampf um den Ball wird nahezu körperlos ausgetragen, Verletzungen will niemand und Freude am Spiel gibt es auch so genug.
Wer interessiert ist: Immer sonntags ist Anpfiff um elf Uhr bis zum Abpfiff gegen 12.30 Uhr, Spielort ist der Naturrasenplatz des OTV, Am Kaisergarten 60, 46045 Oberhausen, gegenüber des Minigolfplatzes. Umkleideräume und Duschen sind vorhanden.
Infos gibt es bei Egon Marbach, Tel. 0208 863316.
Im Juli begingen die Damen um Übungsleiterin Suse Wiedemann ihr Fest, genannt ihre „Goldene Hochzeit.“ Im Rückblick wird erkennbar, wie vielfältig diese Gruppe ihren Sport betreibt: Die Rede ist von verschiedenen Geräten wie Keulen, Reifen, Bällen, dem Trampolin und vielen mehr, auch dem Ablegen des Sportabzeichens, um nur einige zu nennen. Ganz wichtig, denn auch das Gedächtnis will trainiert werden: Tänze sind immer im Programm. 60 verschiedene beherrschen die Damen inzwischen. Etliche Aufführungen wurden mit Lampenfieber gemeistert, besonders in Erinnerung geblieben sind die auf der gesperrten A40.
Und natürlich kam auch der Spaß nie zu kurz. Viele Ausflüge standen auf der Agenda, im Inland wie auch in die Niederlande oder nach Mallorca. Da die Damen auch immer ihren Frohsinn mit Gesang bewiesen, wurden sie oft gefragt, ob sie einem Gesangverein angehören.
Auch diese Jubilarinnen wurden bei ihrer Feier von der Vereinswirtin köstlich bewirtet. Mit der herzlichen Würdigung der Übungsleiterin durch den Vortrag einer Teilnehmerin wurde dem großen Verdienst von Suse Wiedemann Rechnung getragen. Bei einigen Tänzen aus dem Repertoire und Singen von Liedern aus dem eigens erstellten Liederbuch kamen Erinnerungen auf, wobei jede etwas beizusteuern wusste.
Auch heute noch, auch wenn sie aus körperlichen Gründen nicht mehr mitmachen können, sind zusätzlich zu den Sportlerinnen immer viele von den Damen dabei. Als Zuschauerinnen zunächst und dann als Aktive beim Zusammensitzen und Essen und Trinken und Klönen hinterher. Solch eine gewachsene Gemeinschaft gibt man nicht einfach auf.
Ich ziehe meinen Hut davor. Weil ich selber weiß, was 50 Jahre Sport sind